Ciao ragazzi!
Wie kommt man überhaupt darauf, dass Google Maps Heimweh verursachen könnte? -Ganz einfach. Man setzt sich mit seinen neuen Freunden zusammen und plant einen Urlaub. Um die Route zu erklären und alles anschaulicher und verständlicher zu machen, wird Google Maps verwendet… Diese Art der Urlaubsplanung wird wahrscheinlich nur von Deutschen umgesetzt, die nicht nur drölf Monate im Voraus, sondern auch noch mit ihrem Power-Point-Wissen aus der Schule planen.
Dabei trinkt man Wein, isst Pizza und genießt natürlich die Gesellschaft.
Man kommt auf die nicht ganze abwegige Idee, den anderen zu erklären, wo und wie man vorher gelebt hat. Mit Leidenschaft und voller Energie zeigt man seine Heimatstadt wie ein Touristenführer (bzw. übernimmt Google Street View die Aufgabe), hat zwar keine Ahnung mehr, was sich in den Gebäuden befindet, die Google vorschlägt. Aber dennoch weiß man, wo sie sind. Man erinnert sich an die Wege, die zum alltäglichen Leben dazugehört haben und man denkt an die Menschen, die einen auf diesen Wegen begleitet haben.
Man sieht die schönen Teile der Stadt, aber Freunden zeigt man natürlich auch die hässlichsten Ecken. Man zeigt seine Schule und man zeigt, wo man die Pausen verbracht hat. Man zeigt seinen Lieblingsdöner und man zeigt natürlich auch sein Zuhause.
Man wird melancholisch und schwelgt in Erinnerungen und fühlt sich ein bisschen besser.
Denn Heimweh hat fast niemand. Vermissen tut man vllt. einige wenige Personen, aber wenn man dann doch Heimweh bekommt, dann ist das gut.
Man fühlt sich nicht mehr schlecht, weil Freunde und Familie einen vermissen und man das so nicht erwidern kann. Auf einmal erinnert man sich wieder und man fühlt sich nicht mehr wie ein Stein. Man vermisst Zuhause und das ist in Ordnung.
Man ist kein schlechter Mensch mehr, kein schlechtes Kind, kein schlechter Freund. Man hat ja doch ein wenig Heimweh.
The
reason Google Maps makes you feel homesick
Ciao
ragazzi!
How
is it possible that Google Maps makes you feel homesick? – Not that
difficult! You spend time with your new friends and plan a vacation.
The explanation of the journey is underlined by Google Maps to
simplify the understanding of the route and in general it makes it
more aesthetic. This kind of planning suits German prejudices pretty
good. The trip isn’t just planed like kinda 13 months before, but
also supported by our Power-Point-knowledge from school.
During
the planning we drink wine, eat pizza and enjoy the company.
However
it happened, we end up showing each other our hometowns and how we
used to live before. We guide the others with passion and full of
energy through our cities.
Google
Maps proposes buildings which I know, but I already forgot which kind
of offices they contain. But I still know where I can find them. I
remember the streets where I used to walk daily and I remember with
whom I passed these.
We
saw the most beautiful places of our hometowns, but friends are in
the position to see every little detail of this place. So, we showed
each other the most disgusting and ugliest parts as well. We showed
our old schools and where we spent our breaks, we recommended our
favorite kebabs and of course we showed each other our homes.
Some
people would call it a sad, melancholic throwback. But I felt better
after.
I
have never been homesick here. Maybe I miss some special persons
sometimes. But when I was homesick after this Google Maps marathon,
it felt good.
I
didn’t feel bad anymore. Friends and family are missing you, but
you can’t really answer these messages the same way back. But
suddenly you remember anything stupid and you don’t feel like a
stone anymore. You miss home and that’s okay.
You
are not a bad person, not a bad child, not a bad friend anymore.
Because you are finally a little bit homesick.
Nina Dentler
Bolzano, Italy