Der hungrige Tortenprinz / The hungry Cakeprince

For English version scroll down.


(Dieses Märchen ist überwiegend ausgedacht und dient zur Belustigung. Wie es so manche Märchen allerdings so an sich haben, ist auch dieses nicht vollkommen aus den Tiefen der (bzw. meiner) Phantasie entsprungen…)
Es war einmal in einer Großstadt namens Leobersdorf, als sich ein junger Mann mit dem Namen Daniel dazu entschied, sein bisheriges Alltagsleben in der Metropole für ein Jahr ruhen zu lassen und auf neue Abenteuer aufzubrechen. Er war es gewohnt jedes Wochenende, wenn nicht sogar jeden Tag mit seinen Freunden zu verbringen und auf üppigen Festen die Nacht durchzufeiern. Eines Tages jedoch verspürte er eine Leere in ihm, die er nur durch eine große Veränderung in seinem Leben zu füllen vermochte. Als er sich dessen bewusst wurde zog er los in die verschlafene Provinz von Trient im fernen Italien um endlich dem Druck der nie enden zu wollenden Feiermanier entfliehen zu können.
Dort angekommen wurden ihm erstmals viele seiner Fähigkeiten bewusst, die er im Rausche des feierlichen Alltags in Österreich nie zur Anwendung bringen musste und somit in Vergessenheit geraten ließ. Eine dieser Fähigkeiten war das Zubereiten von Torten, Cupcakes, Kuchen und vielen anderen nur so vor Zucker strotzenden Spezialitäten, die das übrige Volk für gewöhnlich mit dem Begriff „Süßspeise“ überkategorisieren würde. Bald schon erkannte unser Protagonist allerdings, dass so gut und vielfältig seine Kreationen auch zu sein vermochten, sie sich jedoch nicht als einziges Hauptnahrungsmittel eigneten. Wie man für gewöhnlich zu sagen pflegt, dass einer den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe, konnte man von Daniel behaupten, dass er inmitten zweier mit reichlichst Zuckerguss verzierten und vor Honig, Ahornsierup und Marzipan triefenden Bergen an Torten zu verhungern drohte.
Bald darauf lernte Daniel, dass er nicht der einzige mit Problemen dieser Art sei. Seine Mitbewohner waren ähnlich begabt, allerdings blieb bei ihnen der Zucker, das Mehl und jegliche andere Zutat, die sich in Süßgebäck befinden könnte außen vor. Zuerst war dieser Umstand für Daniel äusters ungewöhnlich, wenn nicht sogar eigenartig, da er es schlicht nicht gewohnt war, etwas ohne diese für ihn essenziellen Zutaten zuzubereiten. Wider all seiner Erwartungen entpuppten sich die Gerichte der anderen jedoch als exquisit. Endlich hatte er eine Alternative für seine bisherige Cuisine gefunden, bei welcher ein Begutachter nicht schon beim bloßen Anblick der Gerichte die ersten Symptome von Diabetes verspürte.
Genauso wie Daniel bei der Zubereitung von „normalen“ Speisen scheiterte, waren die anderen keineswegs besser bei der Zubereitung von Desserts bestellt. Dies brachte die Gruppe auf die genialen Idee eine Art Symbiose zu betreiben.
Während die einen sich um die Vor- und Hauptgerichte kümmerten, sorgte Daniel dafür, das Menü mit einem Dessert abzuschließen.
Seit diesem Tage an speisten die Bewohner der bescheidenen Behausung in Trient fortan wie Kaiser und wenn sie nicht gestorben sind, kochen und backen sie noch heute.




         (This fairy tale is invented and should be seen as a joke. However like every fairy tale also this one is not only a product of (my) phantasy…)
Once upon a time in a big city called Leobersdorf, a young man called Daniel decided to pause his daily life in order to go on new adventures. He was used to meet his friends almost every day and to go on excessive parties to dance all night long. At a certain point in his life he felt a kind of emtyness inside of him that he could only fill by changing something in his life. After having realised that, he made his way to Trento in a country far away called Italy in order to escape the constant preassure of having to go to festivals and parties every day.
Once he arrived he realised for the first time in his life that he had many abilities and skills which he would not have had to make use of in his past. One of them was preparing Cakes, Cupcakes and other Meals one could describe as sweets. After a while he realised however that although they were delicious, they wouldn’t serve as nutritious meals. The famous saying „One cannot see the wood for the trees“ could be adapted to Daniel’s current situation since he was almost starving while sitting on a table with one cake over the other.
Soon after he learned that he was not the only one with that kind of a problem. His roommates had kind of similar skills but with the only difference of leaving out sugar, flour and other ingredients Daniel usually used for sweets. At first this was very strange for Daniel since these were essential ingredients for his style of preparing food but against his expectations the food the others were preparing turned out to be exquisite. Finally he found an alternative to his cuisine where one wouldn’t immediately get symtomes of diabetes just by seeing the dish.
As far as Daniel failed at preparing „normal“ food the others had hard times preparing desserts. Having realised that, they got the great idea of living together forming a symbiosis, where part of the group takes care about the first and the main dish while Daniel was preparing the end of the manu.
Since that day the group of friends in Trento dined like kings and cooked and baked happily ever after.

Daniel Krisch
Trento, Italy