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Seavas
Leidln,
Ich
habe mich dazu entschieden, den Blogpost dieses Monats in meiner
„echten“ Muttersprache zu verfassen - Österreichisch. Da ich
jedoch stark der Ansicht bin, ein Dialekt sollte bevorzugter Weise in
mündlicher, als in schriftlicher Art ausgelebt werden, kam ich mit
mir selbst erst in Einklang, als ich entschied, trotz des Dialekts
auf eine gewisse Sprachrichtigkeit zu achten.
Hierfür
habe ich mich für die letzten paar Wochen in die Wikipediaartikel
über Bairisch (bzw., wie unser Dialekt ja eigentlich genannt wird;
Donaubairisch) vertieft, um etwaige Phonetik-, Syntax-, Grammatik-
und Morphologieregeln zu studieren und dementsprechend richtig
anzuwenden. Man nehme Beistrichregeln aus, da ich jene selbst im
Hochsprachlichen nicht richtig anzuwenden weiß... (ich entschuldige
mich diesbezüglich bei all meinen Deutschlehrern und vor allem bei
meiner Mutter)
Im
Zuge dessen, hier eine kleine Zusammenfassung des Gelernten zur
besseren Verständnis (Ich gebe zu Bedenken, dass folgendes lediglich
meine persönliche Interpretation des Lerninhalts ist und nicht
zwangsläufig so sein muss wie es sich die Autoren der Artikel
gedacht haben da ich durchaus auch etwas missverstanden bzw
missingerpretiert haben könnte):
- Das Bairische/Donaubairische kennt drei verschiedene A-Klassen:
- á/a = Das „helle“ bzw „normale“ A, wie im Wort „Anfang“ oder „Apfel“. Dadurch, dass es dem standarddeutschen nicht fremd ist, werde ich den Akzent nur zur klaren Differenzierung einsetzen.
- å = Das „dunkle“ A. Es ist eine Zwischenstufe zwischen A und O. zB „wås“ (was)
- ã = Das nasale A ist vor Allem im Wienerischen stark vertreten und kommt dem portugiesischen ã sehr nahe da es nasal gebildet wird. zB „Schau da des no amoi g‘scheita ã!“ (Regionsspezifisch wird es auch einfach mit å umschrieben)
- Alle drei: „Jetz is des A á å!“
(Jetzt
ist das A [die Gitarrensaite] auch ab)
- „L“ in einem Wort wird oftmals zu einem „i“, nicht aber am Wortanfang. zB wird „er fällt hinunter“ demnach zu „ea fåid owa/owe“. Nicht aber wird „er lacht“ zu „ea []acht“
- „S“ wird stimmlos ausgesprochen.
- Konsonante sind in der Regel weich oder wenn am Wortende, nicht vorhanden. zB „er macht“ wird zu „ea måchd“ und „er ist“ wird zu „ea is“. (Achtung; „er isst“ = „ea issd“)
- „-er“ am Wortende wird idR zu einem „-a“. zB „Wasser“ = „Wåssa“
- der Buchstabe „e“ fällt häufig komplett weg. zB. „Gegangen“ = „g‘angen“
Genug
der Grammatik, hier der Text:
Åiso,
dann fång’ma ámoi ã!
S‘easte
wås i eich so dazöhn kénnt warad vielleicht wås vo mana Åawat.
Seit letztem Monat håmma nämlich a neiche Residentin, ia Nåm is
Carmen und sé is supaleiwånd. Leida wird sé nua fira Monat bleim,
wås es wåascheinlich relativ schwá måchn wird vo ia Åbschied
z‘nehma.
Ansunstn
g‘frei i mi scho unglåblich aufs nächste Wochnend, wö i dånn
nämlich nåch Senigallia ans Méa fåa. Und die Wochn drauf geht‘s
eh scho wieda nåch Östarreich hám zu mane Oidn (Bussi ã dea Stön,
Mammi und Pappi).
Seit
zwá Tåg håmma übrigns an neichn Mitbewohner, sei Nåm is Dorin
und ea kummt aus Moldawien. Im erstn Moment wårs a Bissl schwá si
mit eam z‘untahåidn wöa glåub i da easte Mensch is, den i kenn,
dea die Leid komplett ausredn låsst. Des wåa i davor ned g‘wohnd.
xD Noamalaweis wånn i mit wem red bin i‘s g‘wohnd, dass mi wea
untabrichd, wås dazu sågd und i dånn wieda ãknüpfn kå. Åwa bei
eam wåa des am Ãfång so schwáá zum vaschtéh, dass ea áfåch
nur a guada Zuhöra is...
S’Weitaren
wåa i letztns auf zwá Festn un’ zwåa amoi wåa i mit Leid vo da
Villa Serena in ana Karaokebar fuat und s‘åndare Moi wåa i bei
ana Geburtstagsparty vo ana ehemaligen Mitbewohnarin aus Trient.
Beide Festln wåan da Håmma!
Wöi
långsam scho de Panik kriag, dass der Blogpost z‘lång wean
kenntad, schliaß i mit am leiwandn Zunganbrecha ã:
„Wånnst
im Lokal s‘Besteck fian Speck ned rechzeitig b‘stöst, dånn håst
s‘Speck-b‘steck z‘spät b‘stöd!“
Hier
die direkte* Übersetzung ins
Standarddeutsche:
Also,
dann fangen wir einmal an!
Das
Erste, was ich euch so erzählen könnte wäre vielleicht etwas von
meiner Arbeit. Seit letztem Monat haben wir nämlich eine neue
Residentin, ihr Name ist Carmen und sie ist super cool. Leider wird
sie nur für ein Monat bleiben, was es wahrscheinlich relativ schwer
machen wird von ihr Abschied zu nehmen.
Ansonsten
freue ich mich schon unglaublich auf das nächste Wochenende, weil
ich dann nämlich nach Senigallia ans Meer fahre. Und die Woche
darauf geht’s (für „eh“ gibt es nicht wirklich eine
Übersetzung ins Standarddeutsche) schon wieder nach Österreich,
heim zu meinen Eltern. (Bussi an der Stelle, Mama und Papa)
Seit
zwei Tagen haben wir übrigens einen neuen Mitbewohner, sein Name ist
Dorin und er kommt aus Moldawien. Im ersten Moment war es ein Wenig
schwer sich mit ihm zu unterhalten, weil er glaube ich der erste
Mensch ist, den ich kenne, der Leute komplett ausreden lässt. Das
war ich davor nicht gewohnt. Normalerweise wenn ich mit jemandem rede
bin ich es gewohnt, dassmich jemand unterbricht, etwas dazu sagt und
ich dann wieder anknüpfen kann. Aber bei ihm war es am Anfang schwer
zu verstehen, dass er einfach nur ein guter Zuhörer ist. xD
Des
Weiteren war ich letztens auf zwei Festen und zwar einmal war ich mit
Leuten von der Villa Serena in einer Karaokebar fort und das andere
Mal war ich bei einer Geburtstagsparty von einer ehemaligen
Mitbewohnerin aus Trient. Beide Feste waren unglaublich schön!t
Weil
ich langsam schon Panik bekomme, dass der Blogpost zu lange werden
könnte, schließe ich mit einem lustigen Zungenbrecher ab: „Wenn
du im Lokal das Besteck fürden Speck nicht rechtzeitig bestellst,
dann hast du das Speck-Besteck zu spät bestellt!“
*(„Direkt“,
weil ich einen in Standarddeutsch zu verfassenden Text vermutlich
niemals so formulieren würde, wie ich es im Dialekt täte.)
Craic,
how yee doin‘?
Before
you are going to read the english version of my Blog-post, there are
some things that need to be said. The speciality of the german one is
that it‘s written in Austrian-German which is slightly (for some
people entirely) different. Since it would be nothing special to just
translate the Austrian version to English, I asked another volunteer
called Ryan from Ireland, to translate from normal English to an
Irish dialekt.:
Alright,
let‘s get started!
Da
first thing that I would tell yee would be suhen from meh work. Since
last month there's a new head called Carmen and I'll tell yee, she‘s
amazing. Unfortunately she's only staying fer a short while, so it's
gonny be while saying goodbye de her.
Anyway,
I'm pure buzzing fer next weekend because I will go de Senigallia
which is on the eastcost of Italy, hence I will be down by da water.
The following week I'll be heading back to the family gaff in Austria
to see my parents. (Kisses, ma and da)
Aw
aye, by the way, fer the last two weeks, another volunteer has been
living in our appartment, his name is Dorin and he comes from
Moldova. At first it was a handlin fer me to have a conversation wey
him because I think he is the first person, who doesn‘t interrupt
me when I‘m speaking. When I chat wey somebody I‘m used to being
interrupted so that baii is something I can connect tae. But fer me
it was difficult to understand, that he‘s just a good listener. xD
Lately
I have been an two seshes, the first one was from Villa Serena, we
went de a Karaoke-bar and the second one was the birthday party of
one of my oul roommates in Trento. Both have been leful nights.
Since
I‘m already panicing about the lengh of that blog-post I would like
to end er here wey a wee tongue twister:
„Three
switched bitch-witches watched three swatch-watches. But which
switched bitch-witch watched which swatch-watch?“
The
translation into standerdised english:
Alright,
let‘s get started!
The
first thing that I could tell you would be something from my work.
Since last month we have a new resident called Carmen and I have to
tell you that she‘s amazing. Unfortunately she is just staying for
temporarily so it will be difficult for me to say goodbye to her.
Furthermore
I‘m pretty excited about the next weekend because I will go
Senigallia which is on the eastcost of Italy, hence I will be at the
sea!! The following week I will already be at home in Austria to see
my parents. (Kisses, mom and dad)
By
the way, since two weeks another volunteer is living in our
appartment, his name is Dorin and he comes from Moldova. At first it
was pretty difficult for me to have a conversation with him because I
think he is the first person, who doesn‘t interrupt me when I‘m
speaking. When I talk with somebody I‘m used to being interrupted
so that someone comments something, I can connect to. But for me it
was difficult to understand, that he‘s just a good listener. xD
Lately
I have been at two parties, the first one was from Villa Serena, we
went to a Karaoke-bar and the second one was the birthdayparty of one
of my former roommates in Trento. Both have been amazing.
Since
I‘m already panicing about the lengh of that blog-post I would like
to end it with a tonguetwister:
„Three
switched bitch-witches watched three swatch-watches. But which
switched bitch-witch watched which swatch-watch?“
Daniel
Krisch,
Bolzano,
Italy